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Mühlhausen wurde 967 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und besitzt mit seiner historischen Altstadt das zweitgrößte Flächendenkmal im Freistaat Thüringen. Die Divi-Blasii-Kirche in Mühlhausen ist eine der ehemals 14 Stadtkirchen, die das Bild der über 1000jährigen Stadt prägen. Mulhusia turitas – turmgeschmücktes Mühlhausen, nannte sich die Stadt im Mittelalter. Damals, im 13. und 14. Jahrhundert, entstand auch die Hauptkirche der Unterstadt, Divi Blasii, als erste große gotische Kirche in Mitteldeutschland. Ihr Bau war inspiriert vom Stil der französischen Kathedralen und beeindruckt heute wie damals durch das hochgotische Langhaus, den reichen ornamentalen Schmuck und die sieben mittelalterlichen Chorfenster. Divi Blasii war Bischofskirche des Kristans von Samland, ehemals Ritter des Deutschen Ordens.
1707/08 wirkte Johann Sebastian Bach als Organist der Kirche und erstellte einen genauen Umbauplan für die Orgel von Divi Blasii. Als der von ihm vorgeschlagene Orgelumbau schließlich begann, war Bach schon nicht mehr in Mühlhausen, sondern hat eine Stelle am Weimarer Hof bei Herzog Wilhelm Ernst angetreten. Der komplette Orgelneubau 1959 basiert auf den Plänen Bachs und macht heute seine Werke erlebbar in der Klangfarbe seiner Zeit. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte die umfänglichen Restaurationsarbeiten an der Mühlhäuser Divi-Blasii-Kirche aus Mitteln der GlücksSpirale.Bildnachweis: Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz.