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Mit 20.000 Euro unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) anteilig die Instandsetzung der Grabstätte der Familie Martin Gropius. Einen entsprechenden Fördervertrag überbrachte am 29. Au-gust 2014 Julia Beier vom Kuratorium Berlin der DSD im Beisein von Landeskonservator Professor Jörg Haspel sowie Lutz Trabalski und Beatrice Rügge von LOTTO Berlin bei einer Feierstunde zum 190. Ge-burtstag des Architekten an Pfarrer Peter Storck von der Stiftung Histo-rische Kirchhöfe und Friedhöfe in Berlin-Brandenburg. Gropius war Di-rektor der Königlichen Kunsthochschule und Professor an der Bauakademie.
Der Dreifaltigkeitsfriedhof II in der Bergmannstraße gilt als der älteste und bedeutendste der vier Friedhöfe zwischen Marheinekeplatz und Südstern. Ursprünglich auf dem Areal eines ehemaligen Weinbergs, wurde er am Himmelfahrtstag 1825 durch den Theologen und Pädago-gen Friedrich Schleiermacher eingeweiht. Auch Schleiermacher wurde später selbst hier beigesetzt.
Die Gestaltung erfolgte über kreuzförmigen Grundriss, die Wege rah-men heute große Lindenbestände und andere Bäume als Alleen. Die Außen- und Wegeränder waren wie üblich für die teuren Erbbegräbnisse reserviert. Am ursprünglichen Ende der Hauptallee errichtete 1827 Karl Friedrich Schinkel das Grabdenkmal für das Fürstenpaar von der Osten-Sacken. Ein Jahr später erhielt auch der östliche Parallelweg mit dem ägyptisch anmutenden Mausoleum Oppenfeld einen solchen Point de vue. 1856 entstand an der Westwand eine Kapelle, die stilistisch noch dem Spätbiedermeier zugehört.
Charakteristisch für den Friedhof II der Dreifaltigkeitsgemeinde ist die große Anzahl von alten Erbbegräbnissen und prunkvollen Mausoleen aus dem 19. Jahrhundert. Hier sind zahlreiche Angehörige der Berliner Gelehrtenrepublik begraben, ebenso viele bedeutende Frauen und Männer aus den Bereichen der Schönen Künste. Dazu zählen etwa die Maler Carl Blechen (+1840) und Adolph Menzel (+1905), die Schau-spielerinnen Amalie Wolff (+1851) und Marie Seebach (+1897), der Dichter Ludwig Tieck (+1853) oder der Historiker Theodor Mommsen (+1903).
Das Grabmal des bedeutenden Architekten Martin Gropius (1824-1880), von dem in Berlin der Martin-Gropius-Bau, verschiedene Krankenhäuser und Villen entworfen wurden, geht wohl auf einen Entwurf von Gropius selbst aus dem Jahr 1868 zurück. Es handelt sich um eine offene Säulenarchitektur aus Sandstein mit Pergola und Sandsteinrelief. Das Relief schuf Rudolf Siemering. Das Glasdach lässt kein Licht durch, Grabmal und Relief sind vom Weg nicht mehr zu erkennen. Die Sandsteinsäulen sind statisch fragil, die Stahlbänder unter dem Sand-stein verrostet und somit verdreht, die Sandsteinumfassungen zum Teil gebrochen und verschoben.